Gesundheit und Sport

Informationen zu Mpox-Erkrankungen ("Affenpocken")

Aktuelle Informationen zu Verbreitung und Häufigkeit sind der Website des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zu entnehmen.

Ende November 2022 empfahl die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Erkrankung "Mpox" zu nennen (anstelle von "Affenpocken").

Erreger

Mpox werden durch das sogenannte Monkeypox-Virus («Mpox-Virus») ausgelöst, ein Virus aus der Gattung der Orthopox-Viren, zu der auch das Pockenvirus gehört. Es handelt sich um eine Zoonose, d. h. um eine Krankheit, die in der Regel von Tieren auf den Menschen übertragen wird. Eine Übertragung vom Menschen auf Tiere ist möglich, dies wurde bisher in der Schweiz jedoch nicht festgestellt. Mpox wurden 1970 zum ersten Mal identifiziert und kommen hauptsächlich in West- und Zentralafrika vor. Als Tierreservoir werden hauptsächlich Nagetiere (verschiedene Hörnchen-Arten, Riesenhamsterratten, Afrikanische Bilche) vermutet.

Symptome

Die Inkubationszeit, d.h. die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Auftreten von Symptomen, beträgt in der Regel 5-21 Tage. Folgende Symptome sind häufig:

  • Akuter Hautausschlag oder einzelne Bläschen, Pusteln und schliesslich Krusten (teilweise nur auf eine Körperregion begrenzt)
  • Symptome in der Genital- und Analregion, zum Beispiel eitriger oder blutiger Stuhl, rektale Schmerzen oder rektale Blutungen, und / oder Entzündungen in der Genital- und Analregion
  • Geschwollene Lymphknoten
  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen
  • Erschöpfung
  • Die Atmung betreffende (respiratorische) Symptome, zum Beispiel Halsschmerzen

Die Krankheit verläuft in der Regel mild; es kann auch nur ein einzelnes der genannten Symptome auftreten. Die meisten Betroffenen erholen sich innerhalb weniger Wochen.

Übertragungswege

Gemäss bisherigem Wissensstand braucht es für eine Übertragung von Mensch zu Mensch relativ engen Kontakt. Es kann eine Übertragung durch Tröpfchen erfolgen, wenn sich Personen über längere Zeit im gleichen Raum aufhalten (z.B. Haushaltsmitglieder). Ausserdem kann eine Übertragung durch Körperflüssigkeiten (Atemwegssekrete, Blut), über die Haut und Schleimhaut oder durch den Kontakt mit den Bläschen oder Pusteln der infizierten Person erfolgen. Unklar ist bisher, ob eine Übertragung auch durch Sperma und Vaginalsekret möglich ist. Sicher ist jedoch, dass durch Haut- und Schleimhautkontakt bei sexuellen Aktivitäten eine Übertragung erfolgen kann. Auch eine indirekte Übertragung über kontaminierte Gegenstände (z.B. Bettwäsche, Kleidung) ist möglich.

Seit Mai 2022 wurden Mpox-Fälle vermehrt auch ausserhalb von Afrika und ohne Reiseanamnese beobachtet. Bei diesem Ausbruch haben insbesondere (aber nicht ausschliesslich) Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), sowie trans-Personen mit wechselnden männlichen oder trans-Sexualpartnern ein erhöhtes Risiko für eine Ansteckung gezeigt. Eine Übertragung kann aber prinzipiell auf jede Person erfolgen, unabhängig vom Geschlecht und von ihrer sexuellen Orientierung.

Der Zeitraum und die Dauer der Infektiosität, d.h. die Zeit, während der eine Person ansteckend ist, sind noch nicht abschliessend geklärt. Wahrscheinlich beginnt die Infektiosität mit dem Auftreten von Symptomen und nimmt nach dem Abheilen der Bläschen und Pusteln stark ab.

Impfung

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) empfehlen die Impfung gegen Mpox für folgende Bevölkerungsgruppen:

  • Präventiv für Männer, die Sex mit Männern haben, und trans-Personen, wenn sie wechselnde (männliche oder trans-) Sexualpartner haben
  • Präventiv für Personen, die aus beruflichen Gründen gegenüber Mpox-Viren exponiert sind (zum Beispiel medizinisches Personal oder Personal von Speziallaboratorien)
  • Als Postexpositionsprophylaxe für Kontaktpersonen von an Mpox erkrankten Personen
  • Als Postexpositionsprophylaxe für Gesundheits- und Laborpersonal nach einem relevanten ungeschützten Kontakt mit einem Mpox-Fall oder infektiösem Material

Für alle weiteren Bevölkerungsgruppen wird die Impfung im Moment nicht empfohlen.

Die detaillierten Impfempfehlungen finden Sie hier. Der Impfstoff ist in der Schweiz nicht zugelassen, d.h. die Impfung erfolgt als sogenannte "No-Label-Anwendung".

Impfungen gegen Mpox werden im Kanton Luzern seit dem 07. Dezember 2022 durch das Luzerner Kantonsspital (LUKS) an den Standorten Luzern und Sursee angeboten. Das Impfangebot des LUKS richtet sich an Personen mit Wohnsitz in den Kantonen Luzern, Nidwalden, Obwalden und Uri. Eine Anmeldung ist zwingend notwendig. Es besteht kein Walk-in-Angebot.
Weitere Informationen zu den Impfstandorten, den Öffnungszeiten und zur Anmeldung finden Sie auf der Website des LUKS

Massnahmen

Personen, bei denen eine Mpox-Infektion vermutet wird oder bestätigt wurde, sollen die Verhaltensanweisungen der behandelnden Ärztin / des behandelnden Arztes bzw. der Dienststelle Gesundheit und Sport befolgen.

Kontaktpersonen sollen informiert werden und auf Symptome achten. Eine vorsorgliche Quarantäne ist nicht notwendig.

Informationen für Ärztinnen und Ärzte

Informationen für Ärztinnen und Ärzte zum Thema Mpox finden Sie im Newsletter Nr. 15/2022 des Kantonsarztes vom 19. Juli 2022.

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Weiterführende Informationen

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